Lobpreisung für Wolfram-Alpha

Die «rech­nende Wissens­ma­schine» gibt einem einen mathe­ma­tischen Zugang zu Fakten und be­ant­wor­tet (richtig ge­stell­te) Fragen mit be­last­ba­ren Daten.

Ich weiss, ihr kennt alle die tolle Suchmaschine wolframalpha.com – die eigentlich gar keine Suchmaschine ist, sondern ein Ding namens computational knowledge engine. In Deutsch lässt sich das leider nicht so schön ausdrücken. Die «rechnende Wissensmaschine» klinkt nach Hokuspokus und nicht nach dem nützlichen Instrument, das Wolfram-Alpha ist.

Erspart längere Recherchearbeiten.

Und obwohl ihr dieses Instrument alle schon kennt, will ich es hier kurz lobpreisen. Ich habe neulich für das Datenblog des Tagesanzeigers einen Beitrag verfasst (Wo Kickstarter kickt), für den ich die Einwohnerzahlen von knapp zwei Dutzend Ländern und Regionen in Erfahrung bringen musste. Das muss man jede einzelne Zahl bei Wikipedia nachschlagen – so befürchtet man.

Wolfram-Alpha macht die ganze Arbeit

Aber nein, es geht ganz einfach. Man trägt ins Suchfeld der computational knowledge engine die Aufforderung population world, california, San Francicso, switzerland, zurich, … ein und erhält postwendend eine Liste aller Zahlen. Für Vergleiche aller Art ist Wolfram-Alpha hervorragend geeignet. Apple mit Novartis zu vergleichen, ist eine Frage von Sekunden. Schon weiss ich: Apple machte mit 84’400 Mitarbeitern 174 Milliarden Umsatz, Novartis kam mit 135’696 Mitarbeitern auf 58,8 Milliarden.

Hilfe fürs Sterngucken.

Man kann mit Wolfram-Alpha aber noch viel mehr Schabernack treiben. Businessinsider.com hat vor einigen Monaten beschrieben, wie man sich die Nährwertangaben beliebter Junk-Food-Gerichte anzeigen lässt (Eingabe Big Mac oder pizza), Aktienkurse analysiert und die Wissens-Grundlagen für Investitionen legt, die Schlagkraft eines Blatts beim Poker herausfindet, die ISS verfolgt, den Nachthimmel plottet (sky chart Winterthur 11 pm) oder seinen BMI in Erfahrung bringt (190 cm 65 kilograms als willkürlich gewähltes Beispiel).

Wie viel es beim Iren zu trinken gibt.

Unter wolframalpha.com/facebook verbindet man Wolfram-Alpha mit Facebook, um seine Freundesbeziehungen ausbeinen zu lassen. Ich erfahre da, dass ich vor allem morgens bei Facebook poste, dass mein beliebtestes Statusupdate «Sieben Walliser in den Bundesrat. Da kann die NSA abhören, so viel sie will – verstehen wird sie nichts» war und mir wird mitgeteilt, wer meine Beiträge am häufigsten kommentiert.

Der älteste und der jüngste Freund

Auf einer Karte sehe ich meine Facebook-Checkins und ich erfahre, wer mein ältester und mein jüngster Freund ist. Auch die Vornamen meiner Freunde bleiben von Wolfram-Alpha nicht verschont. Ich erfahre, dass ich acht Peter, sieben Christians, sieben Matthiasse, sieben Thomasse und sechs Andreasse kenne. Die Freunde werden in Kategorien versäumt. Da gibt es die Social Insiders (und es wundert niemanden, wer dort zu finden ist), die Social Outsiders, die Top Connectors, Top Social Neighbors und die Social Gateways mit «Millionen» von Freunden.

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Einsichten über die Facebook-Freundeskreise.

Fazit: Wolfram-Alpha ist für Zahlenfans ein tolles Spielzeug. Ich habe mir auch sehr gern die iOS-App geleistet, die für drei Franken im Store erhältlich ist und für einen Franken den In-App-Kauf Image as Input dazugebucht. Mit dieser Erweiterung lassen sich Bilder analysieren, was aber nicht wirklich viel hergibt.

Die App hilft bei Streifzügen besonders gut weiter, da sie am linken Rand Beispiele aus den 31 Kategorien (von Mathe über Sprache und Linguistik bis hin zu Einheiten, Währungen, Geschichte, Zeiten und Daten, Finanzen und Geld, Physik, Medizin und Musik) zur Verfügung stellt.

Endlich wissen, was diese Warp-Geschwindigkeit bei Star Trek eigentlicht soll.

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